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IHK Trier


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01.12.2016

Unternehmer bewerten Standort mit „voll befriedigend“


Dieser Text ist vom 01.12.2016 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Unternehmensumfrage 2016 zur regionalen Standortattraktivität

Im Durchschnitt verleihen die regionalen Unternehmen dem Wirtschaftsstandort Region Trier die Note 2,6 – also „voll befriedigend“. Das zeigt eine umfangreiche Unternehmensumfrage, die die Initiative Region Trier (IRT) in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer Trier durchgeführt hat. Die schriftliche Befragung mittels eines standardisierten Fragebogens wurde im Sommer 2016 von der Forschungsstelle Mittelstand der Universität Trier administriert. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Die Bewertung liegt auf dem Niveau einer im Jahr 2013 von der IHK Trier durchgeführten Befragung, an der sich die aktuelle Umfrage inhaltlich orientierte. 68 Prozent der Betriebe antworteten auf die Frage, ob sie ihren Unternehmensstandort in der Region Trier einem befreundeten Unternehmer weiterempfehlen würden mit Ja; ein knappes Drittel würde dies nicht tun. Auch dieses Ergebnis unterscheidet sich kaum von demjenigen der Umfrage aus 2013, als das Verhältnis bei 70 zu 30 Prozent lag. Die Standortattraktivität hat sich damit aus Sicht der antworteten regionalen Unternehmen in den vergangenen drei Jahren kaum verändert und bewegt sich weiterhin auf einem zufriedenstellenden Niveau. Gleichwohl zeigt ein differenzierender Blick auf die einzelnen in der Umfrage thematisierten Standortfaktoren, dass aus Sicht der Wirtschaft an vielen Stellen noch – teilweise auch dringender – Handlungsbedarf besteht.

Die Datengrundlage

An der gemeinsamen Umfrage haben sich insgesamt 833 regionale Unternehmen mit etwa 31 000 Beschäftigten beteiligt. Das entspricht einer Rücklaufquote von rund 16 Prozent. Die Unternehmen repräsentieren knapp ein Viertel der durch die Mitglieder der beiden Wirtschaftskammern generierten Wertschöpfung. Dadurch kommt den Auswertungsergebnissen eine hohe Aussagekraft zu. Auch die Struktur der antwortenden Betriebe nach Branche, Standort und Größe spiegelt die regionale Unternehmenslandschaft angemessen wider. Neben 3000 IHK-Mitgliedsunternehmen wurden 1500 Mitgliedsunternehmen der HWK sowie ausgewählte Unternehmen des Gesundheitssektors angeschrieben. Die Befragten wurden gebeten, auf einer Schulnotenskala von „eins“ bis „sechs“ die Wichtigkeit und ihre Zufriedenheit mit 20 vorgegebenen Standortfaktoren zu artikulieren. Diese Faktoren betreffen zentrale Rahmenbedingungen unternehmerischen Handelns, angefangen von der Verkehrs- und Breitbandinfrastruktur über die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen und deren Kosten bis hin zur Zufriedenheit mit der Unternehmensorientierung von Verwaltungen.

„Gut“ am häufigsten vergebene Note
Auf die Bitte, ihren Unternehmensstandort innerhalb der Region Trier mit einer Schulnote zu bewerten, antwortete rund die Hälfte der Unternehmen mit „gut“, was der bei weitem am häufigsten vergebenen Zensur entspricht. Rund 30 Prozent bewerten den Standort mit einem immer noch zufriedenstellenden „befriedigend“. Alle anderen Zensuren werden deutlich seltener vergeben. Sehr kritisch – mit  den Noten „mangelhaft“ oder „ungenügend“ – bewertet nur jedes zwanzigste Unternehmen die standortpolitischen Rahmenbedingungen. Sechs Prozent der Befragten outen sich als Fans ihres Standorts und vergeben die Spitzennote „sehr gut“.

Wie bereits im Jahr 2013 fällt auf, dass die Durchschnittsbewertung homogen ausfällt, wenn man die Antworten nach Unternehmensgröße, Branche oder räumlicher Zuordnung des Unternehmenssitzes differenziert. Lediglich die im Oberzentrum Trier ansässigen Betriebe bewerten den Standort mit 2,3 rund eine halbe Notenstufe besser als ihre Unternehmerkollegen aus den Landkreisen, die durchschnittlich eine 2,7 vergeben. Hier manifestieren sich Agglomerationsvorteile.

Kritische Sicht auf Einzelfaktoren
Auch wenn die Gesamtbeurteilungen ein recht positives Bild zeigen, ergeben sich in der Einzelbetrachtung der verschiedenen Standortfaktoren hiervon teilweise starke Abweichungen. Die insgesamt zufriedenstellende Gesamtbewertung darf also nicht darüber hinweg täuschen, dass auch bei als besonders wichtig empfundenen Standortfaktoren aus Unternehmenssicht Verbesserungsbedarf besteht.

So ist auffallend, dass die Durchschnittsbewertung aller Standortfaktoren deutlich negativer ausfällt als die von den Unternehmen vergebene Gesamtnote von 2,6. Je genauer nachgefragt wird, desto skeptischer zeigen sich offenbar die Befragten. Im Durchschnitt wurde über alle Standortfaktoren eine mittlere Zufriedenheit von lediglich 3,1 artikuliert.

Besonders dringlich ist der regionalpolitische Handlungsbedarf dort, wo die Bewertungsunterschiede zwischen (einer hohen) Wichtigkeit und (einer niedrigen) Zufriedenheit groß ausfallen. Dies ist in Bezug auf die Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften sowie die Breitbandversorgung gegeben. Dort beträgt diese Differenz rund 1,8 Punkte. Über einem Punkt liegt die Differenz auch beim Niveau kommunaler Steuern, der Zufriedenheit mit Genehmigungsprozessen sowie der Unternehmensorientierung der Verwaltungen.

Regionale Lebensqualität punktet besonders
Unter den zehn Standortfaktoren, die die befragten Betriebe als die wichtigsten identifizieren, befinden sich immerhin fünf, welche eine Zufriedenheitsbewertung von 2,9 oder besser erhalten haben. An erster Stelle liegt dabei die allgemeine Lebens- und Aufenthaltsqualität – wie bereits in der IHK-Umfrage von 2013. Dies ist auch der einzige Standortfaktor, der insgesamt noch mit der Note „gut“ (2,4) bewertet wurde. Die verkehrliche Erreichbarkeit über das Straßennetz, die aus Unternehmenssicht den zweitwichtigsten Faktor darstellt, erhielt eine 2,7, gefolgt von der Erreichbarkeit von Absatzmärkten und Kunden, dem Image des regionalen Umfelds sowie der Unternehmerfreundlichkeit des Standortklimas.

Fünf Mal nur „ausreichend“
Insbesondere fünf Standortfaktoren werden von den befragten Unternehmen sehr kritisch bewertet und erhalten eine Zensur von 3,5 oder schlechter. Besonders bedenklich ist dies im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften, da dieser Faktor mit einer Wichtigkeitseinschätzung von 2,0 an dritter Stelle gleich nach der Breitbandversorgung und der verkehrlichen Erreichbarkeit über das Straßennetz rangiert. Auch mit der Qualität, Transparenz und Schnelligkeit von Genehmigungsprozessen (3,5) sowie dem Niveau kommunaler Steuern und Abgaben (3,6) zeigen sich die Befragten wenig zufrieden. Diese beiden Faktoren bewegen sich im vorderen Mittelfeld der Wichtigkeitseinschätzung. Ganz unten in der Zufriedenheitsskala finden sich die verkehrliche Erreichbarkeit über andere Verkehrsträger als die Straße sowie das ÖPNV-Angebot mit Bewertungen von 3,7 beziehungsweise 3,9. Da diese Standortfaktoren jedoch auch das Schlusslicht in der Wichtigkeitsskala bilden, drückt der Schuh die Unternehmen hier, trotz der schlechten Zufriedenheitsbewertung, weniger als bei anderen Faktoren, die eine höhere Position im Wichtigkeitsranking einnehmen.
 
Fazit: Die Region Trier erhält eine insgesamt zufriedenstellende Bewertung, aber es bedarf nach Einschätzung der regionalen Wirtschaft weiterhin intensiver Bemühungen der Verantwortlichen, um sie im interregionalen Wettbewerb um Investitionen, Wertschöpfung und Fachkräfte fit für die Zukunft zu machen.

Den Auswertungsbericht zur gemeinsamen Unternehmensumfrage von IRT, IHK und HWK können Sie kostenfrei anfordern.




























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